Musikalisch durch Europa: Die Harener Klassiknacht 2024
Das Thema der diesjährigen Harener Klassiknacht konnte passender nicht sein. Unter den Flügeln der Harener Mersmühle präsentierte Dirigent Lubertus Leutscher eine musikalische „Reise durch Europa“. Hunderte Zuhörer genossen diese Reise in der „Open-Air-Musik-Arena“ zwischen Müllerhaus und Mersmühle.
Obwohl immer wieder besorgt gen Himmel geschaut wurde, beeinträchtigte dies nicht den akustischen Genuss. Seit fast eineinhalb Jahrzehnten steht das „Veenkoloniaal Symphonic Orkest“ unter der Leitung von Lubertus Leutscher für hohe musikalische Qualität. In diesem Jahr wurde das Orchester vom VKSO Konzertchor, Pur Sang Sleen, dem Städtischen Musikverein Meppen, dem Gymnasiumchor Haren und dem MGV Concordia aus Haren unterstützt. Besonders hervorzuheben ist die Sopranistin Elizabeth Kooy, die als Solistin starke Aufmerksamkeit erregte.
Bevor es jedoch mit Moderator Rüdiger Ebert in die klassischen Sphären ging, zeigten die jungen Tänzer von „Arc of the Irish Dance“ ihr Können, das sie unter der Anleitung von Dennis Konusch in den letzten Jahren entwickelt haben.
In diesem Jahr bekam die Folkloregruppe ALKA aus Klaipeda, Litauen, besondere Aufmerksamkeit. Mit traditionellen Gesängen und Tänzen hinterließen sie einen nachhaltigen Eindruck von Lebensfreude beim Harener Publikum. ALKA erfüllte ihre Aufgabe als kultureller Botschafter hervorragend.
Die Europareise begann in Finnland mit Stücken von Jan Sibelius. Elizabeth Kooy beeindruckte gleich im ersten Durchgang mit Haydns Arie „Auf starkem Fittiche“. Mit Symphonien von Haydn und Bruckner war die erste Reisehälfte markiert.
Nach einer kurzen Pause, die wegen des drohenden Regens verkürzt wurde, ging es weiter mit Beethovens „Freude schöner Götterfunken“, vorgetragen vom Orchester und den Chören. Dieses Stück, bekannt als Hymne der Europäischen Union, zeigte die volle Klangfülle, die Lubertus Leutscher unter freiem Himmel erzeugen kann.
Weitere Haltestellen der Europareise waren Puccini, erneut mit Elizabeth Kooy, und Händels „Halleluja“, das Gänsehautmomente beim Publikum auslöste. Händels „Rejoice“ und das traditionelle „Frieden“ folgten. Mit „Africa“ erreichte die Reise ihren entferntesten Punkt. Die jungen Tänzer von „Arc of the Irish Dance“ begeisterten mit ihrer Darbietung von „Lord of the Dance“.
Den Schlusspunkt setzte das britische Königreich mit „Pomp and Circumstances“, das Erinnerungen an das Event „Trooping The Colour“ weckte. Zum Abschluss wurde als Zugabe nochmals die Ode an die Freude gespielt, und die Sorgen über die Regenwolken waren fast vergessen.
Die 14. Klassiknacht zeigte erneut, dass anspruchsvolle Musikevents auch abseits der großen Städte eine feste Größe erreichen können. Ein herzlicher Dank an alle, die dazu beigetragen oder dies ermöglicht haben.