Traditionsfigur – Geschichte vom tapferen Püntker Janum
Die Harener Pünten und kauzige Harener Püntker
Der Püntker: Er ist die Harener Traditionsfigur schlechthin. Darüber gibt es in der Schifferstadt keine zwei Meinungen. Was steckt hinter dieser Gestalt? Für alle alten Harener Treidelschiffer steht die Story vom tapferen Püntker Janum, der pflichtbewusst sechzig Tonnen Kohle für die kaiserliche Marine nach Wilhelmshaven befördert hat. Eigentlich ein ganz normaler Auftrag für die wetterfesten und kräftigen „Harsken“ Püntker. Deren Kähne wurden durch Staken oder mittels eines einlappigen Segels, dessen Mast umlegbar war, fortbewegt. Vor allem aber durch das „Treideln“ mit Pferdekraft. So hatte fast jeder Harener Schiffer zuhause seinen Gaul im Stall stehen. Um das Jahr 1856 besaßen Harener Schiffer circa 50 Emspünten.
Janum war auf dem Weg von Emden nach Wilhelmshaven mit sechzig Tonnen Kohle für die kaiserliche Marine. Doch sein uralter Gaul mochte irgendwann die Pünte nicht mehr schleppen und legte sich zur ewigen Pferderuh in einem Stall bei Wiesmoor danieder. Ein Drama für Jan, der trotz durchzechter Nacht seine Kohle pünktlich nach Wilhelmshaven bringen musste. Also, während Janum die Pünte nun nur mit seiner Manneskraft zum Zielhafen zog, formulierte er - der hochdeutschen Sprache nicht besonders mächtig - seine legendäre Entschuldigung: „ Neun Tage Schiff gezieht, doch nicht bald hingekommen!“ Man hat ihm verziehen und ihm seinen verdienten Lohn ausgehändigt. Dieser Kraftakt hat dem tapferen Janum einen Platz in der Harener Geschichte beschert. Er wurde zum Kult, wie viele andere Geschichten um die gute alte Harener Pünte