Die Mehrzweckfrachter und Containerschiffe
Zu Beginn der siebziger Jahre kam es zu einem radikalen Umbruch in der Harener Seeschifffahrt. Zur Finanzierung der Neubauten wurden Bereederungs- und Kommanditgesellschaften gegründet. Gefragt waren jetzt 999 BRT Schiffe mit einem Laderaum und großer Luke, das zeitraubende Stauen sollte entfallen. Auch das Fahrtgebiet der Nord- und Ostsee wurde auf das Mittelmeer ausgedehnt.
Gleichzeitig revolutionierte der Container den Binnen- und Seeverkehr. Das Wort „Container" geisterte wie eine Zauberformel durch die Fachwelt. Viele Transportunternehmen rüsteten um auf die kostensparende Containermethode. Harener Reeder gaben frühzeitig moderne Containerschiffe in Auftrag, die zunächst als Feederschiffe im Einsatz waren und im europäischen Raum Verteiler- und Zubringerdienste für die vielen kleinen Häfen erbrachten.
Bald wurde aber auch der Fernverkehr erschlossen, so dass sich heutzutage zahlreiche Schiffe in weltweiter Fahrt befinden. Waren 1985 noch „574 TEU-Schiffe" eine Besonderheit, sind heute die größten Harener Containerschiffe über 4.000 TEU groß.
Die Harener Küstenschiffer sind zwar in der europäischen Küstenfahrt verankert, agieren aber mit ihren Schiffen auf einem globalen Markt, der die unterschiedlichsten Interessen und Erwartungen an sie stellt. In diesem Sinne werden Schwergutschiffe, „multi-purpose ships" und Bulker durch die maritime Wirtschaft in Haren bereedert. 350 moderne Seeschiffe mit dem Heimathafen „Haren-Ems" befahren im Jahr 2013 die Weltmeere.